Der Stehrollstuhl bei Spinaler Muskelatrophie (SMA): Therapie und Mobilität
Die Spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine fortschreitende neuromuskuläre Erkrankung, die spezialisierte Hilfsmittel erfordert, um die Mobilität, die Gesundheitsstabilisierung und die soziale Teilhabe zu sichern. Der Stehrollstuhl ist durch seine vielfältigen therapeutischen und funktionalen Vorteile ein unverzichtbarer Bestandteil der komplexen Hilfsmittelversorgung für SMA-Patienten.
Was ist der therapeutische Nutzen des Stehtrainings bei SMA
Regelmäßiges Stehtraining ist eine wichtige Ergänzung zur Physiotherapie und unterstützt folgende primäre gesundheitliche Ziele:
| Therapeutisches Ziel | Nutzen durch die Stehposition |
|---|---|
| Knochengesundheit | Die Belastung der Knochen (Füße, Beine, Hüften) in der aufrechten Position wirkt dem Knochenschwund (Osteoporose) entgegen, der durch Immobilität entsteht. |
| Beweglichkeit | Das Stehen dehnt Bänder, Sehnen und Muskeln. Dies ist entscheidend, um Gelenkversteifungen (Kontrakturen)vorzubeugen und die verbleibende Beweglichkeit zu erhalten. |
| Kreislauf | Verbesserte Durchblutung Die aufrechte Haltung fördert die Kreislaufregulation und die Durchblutung (orthostatische Belastung) , was die Sauerstoffversorgung verbessert und das allgemeine Wohlbefinden steigert. |
| Körperfunktionen | Die aufrechte Position schafft optimale physiologische Bedingungen für alltägliche Funktionen wie Atmen, Verdauen und Schlucken. |
Was sollten Sie bei der Auswahl Ihres Stehrollstuhls bedenken, damit er Ihre Mobilitätsmöglichkeiten erweitert
Die Wahl des optimalen Stehrollstuhls ist sehr individuell und sollte sich am aktuellen Rollstuhl und dem Lebensstil des Patienten orientieren.
- Nahtloser Übergang: Der neue Stehrollstuhl sollte idealerweise die gewohnten Funktionen des bisherigen Rollstuhls (z. B. Aktivrollstuhl oder Elektrorollstuhl) beibehalten und um die Stehfunktion ergänzen. Das Ziel ist eine hohe Akzeptanz und Kontinuität im Alltag.
- Ergänzung der Mobilität: Ein Stehrollstuhl kann auch als Ergänzung konfiguriert werden, um spezifische Lücken zu schließen – beispielsweise ein Stehrollstuhl für den Innenbereich, der den großen Elektrorollstuhl für draußen ergänzt.
Empfehlung: Eine Erprobung des Stehrollstuhls im vertrauten häuslichen oder beruflichen Umfeld ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass er die individuellen Bedürfnisse erfüllt.
Wie kann ein elektrischer Stehrollstuhl anders als mit der Hand gesteuert werden
Aufgrund der fortschreitenden Muskelschwäche (progrediente Muskelschwäche) bei SMA sind oft alternative Steuerungssysteme für Elektrorollstühle nötig. Moderne Elektronik erlaubt die präzise Steuerung von Fahrfunktion und komplexen Positionen (wie Liegen, Kanteln und Stehen):
- Spezial-Joysticks: Zum Einsatz kommen Joysticks, die mit geringstem Kraftaufwand oder kleinsten Bewegungen (z. B. Micro-Joysticks oder 0-Weg-Joysticks) bedient werden können.
- Alternative Input-Systeme: Die Steuerung kann über hochsensible Sensoren erfolgen, die Kinn-, Zungen- oder Kopfbewegungen erkennen. In fortgeschrittenen Stadien ist auch die Augensteuerung möglich.
Umweltkontrolle (Environmental Control): Über die Rollstuhlelektronik können auch externe Geräte (z. B. Smartphone, Smart Home-Funktionen) bedient werden. Dies maximiert die Unabhängigkeit und die Interaktion mit der Umwelt.
Die Stehrollstühle von Vassilli sind mit diesen Steuerungen kombinierbar, sowohl für das Fahren als auch bei den Einstellungen der Steh- und Sitzpositionen.
Sondersteuerungen
Wir bieten eine eigene Kinnsteuerung und auch die Kinnsteuerung von mo-Vis an. Die Kinnsteuerung ermöglicht Ihnen Ihnen mit Kinn, Lippe oder Zunge alle Rollstuhlfunktionen vom Fahren bis zum Stehen zu steuern, ohne die Hände einzusetzen. Für den Transfer lässt sich die Kinnsteuerung entweder elektrisch oder manuelle wegschwenken. Sie ähnelt im Steuerungs- und Fahrgefühl am meisten der Steuerung mit der Hand.
Bei der Kopfsteuerung bedienen Sie durch Kopfbewegungen Ihren Rollstuhl. Probieren Sie, ob es für Sie leichter ist, wenn die Steuerung eine mechanische Rückmeldung gibt, wie es bei der HIDREX-Kopfsteuerung der Fall ist. Oder Sie wählen die mo-Vis Kopfsteuerung bei der Sie quasi über Ihre Kopfstütze mit eingebauten Sensoren die Fahrt Ihres Rollstuhls bestimmen oder Ihr Stehtraining durchführen
Diese Kopfsteuerung ist etwas Besonderes, weil Sie lernt, unwillkürliche und bewusste Steuerungsbewegungen Ihres Kopfes zu unterscheiden. Durch Ihre sehr feine Sensorik reagiert Sie dabei auch auf geringe Bewegungen. Sie haben zusätzlich die Möglichkeit, einen Teil der Aufgaben auf ein anderes Körperteil zu verlagern. Beispielsweise können Sie das Fahren über die Füße regeln und das Verstellen des Sitzes über den Kopf.
Auch hier dienen kleinste Kopfbewegungen dazu Ihren Rollstuhl zu Fahren, den Sitz zu verstellen oder das Stehtraining durchzuführen. Es gibt hierfür einmal GYROSET von NOW, bei dem die Steuereinheit ähnlich wie ein Headset an Ihrem Kopf angebracht wird. Alternativ gibt es die MUNEVO DRIVE, bei der ein Brillengestell die Bewegungen überträgt. Beide Steuerungen lassen sich sehr fein auch für einen kleinen Bewegungsradius einstellen.
Die Augensteuerung ermöglicht Ihnen einen Rollstuhl allein über die Bewegung Ihrer Pupillen zu steuern. Dabei zeigt Ihnen ein Bildschirm den Fahrtweg und ein Sensor erfasst Ihre Augenbewegungen und beeinflusst so, den Fahrtweg oder die Einstellung der Sitzeinheit.
Welche Rechtsgrundlage ermöglicht Ihnen die Finanzierung Ihres Stehrollstuhl durch einen Kostenträger
Die Versorgung mit einem Stehrollstuhl gilt im deutschen Sozialrecht nicht als Doppelversorgung, da das Stehen ein eigenständiges therapeutisches und körperliches Grundbedürfnis darstellt.
- Versorgungsanspruch: Das Bedürfnis nach Stehen ist ein grundlegendes Recht.
- Vorrang des Stehrollstuhls: Können die therapeutischen Ziele oder die Alltagsselbstständigkeit durch einfachere, ortsgebundene Hilfsmittel wie Stehständer nicht erreicht werden (z. B. wegen erschwertem Transfer oder beengten Raumverhältnissen), muss der mobile Stehrollstuhl von den Kostenträgern (Krankenkassen) genehmigt werden.
- Verordnung: Eine präzise und vollständige ärztliche Verordnung (Rezept) mit ausführlicher Begründung ist für die Kostenübernahme durch die Krankenkasse oder, bei beruflicher Nutzung, durch andere Leistungsträger (z. B. Integrationsamt) entscheidend.
Näheres erfahren Sie in unserem Ratgeber bei dem Thema Finanzierung.
Produktvorschläge
Der HILO BV50A – Der Positionierungsexperte
- Antrieb vorn: Mit Spurtreue-Assistent einfach fahren.
- Stehfunktion: Verbessert Atmung, Durchblutung und Verdauung.
- Stehposition auch aus dem Liegen: Hilft an müden Tagen.
- Programmierbar Sitzpositionen: Speichern und rufen Sie bis zu 9 individuell anpassbare Positionen ab.
- Auch im Sitzen nach oben: Nutzen Sie den Sitzlift.
- Immer mobil bleiben: Verschiedene Steuerungen verfügbar vom leichten Joystick bis zur Augensteuerung.
Der HILO BV50P – Der Positionierungsexperte
- Antrieb hinten: Den Schwenkbereich immer im Blick; schont die Füße der Helfenden, wenn die Begleitersteuerung zum Einsatz kommt.
- Stehfunktion: Verbessert Atmung, Durchblutung und Verdauung.
- Stehposition auch aus dem Liegen: Hilft an müden Tagen.
- Programmierbar Sitzpositionen: Speichern und rufen Sie bis zu 9 individuell anpassbare Positionen ab.
- Auch im Sitzen nach oben: Nutzen Sie den Sitzlift.
- Immer mobil bleiben: Verschiedene Steuerungen verfügbar vom leichten Joystick bis zur Augensteuerung.
Der HILO AVANTI – Der Kompakte
- Antrieb vorn: Mit Spurtreue-Assistent einfach fahren.
- Kompakt und wendig: Ideal für kleine Räume. Leicht für Lift und Aufzug.
- Stehfunktion: Verbessert Atmung, Durchblutung und Verdauung.
- Wahlrecht: Suchen Sie sich die Sitzverstellungen aus, die Sie unterstützen.
- Immer mobil bleiben: Verschiedene Steuerungen verfügbar vom leichten Joystick bis zur Augensteuerung.
Der HILO E – Der Kompakte
- Antrieb hinten: Den Schwenkbereich immer im Blick; schont die Füße des Helfenden, wenn die Begleitersteuerung zum Einsatz kommt.
- Kompakt und wendig: Ideal für kleine Räume. Leicht für Lift und Aufzug.
- Stehfunktion: Verbessert Atmung, Durchblutung und Verdauung.
- Wahlrecht: Suchen Sie sich die Sitzverstellungen aus, die Sie unterstützen.
- Immer mobil bleiben: Verschiedene Steuerungen verfügbar vom leichten Joystick bis zur Augensteuerung.
Der HILO M-RELAX - Der komfortable
- Einfach: Einfach Umsetzen durch abschwenkbare Beinstützen; einfaches Stehtraining per Knopfdruck; einfach im Stehen mehr erreichen.
- Kombinierbar: Durch die abnehmbaren Beinstützen können Sie auch die meisten Beintrainer im HILO M relax nutzen.
- Komfort: Wenn Sie ein Pause brauchen, einfach zur Relax-Position durchfahren.
- Immer mobil bleiben: Kraftverstärker oder Zusatzantrieb erleichtern das Fahren.
Der HILO M-MULTI – Der manuelle Alleskönner
- Einfach: Bedienung wie beim Lagerungsrollstuhl.
- Alle Verstellungen: Sitz-, Rücken- und Kniewinkel so einstellen, dass Sie sich wohlfühlen. Entweder elektrisch oder mechanisch.
- Stehfunktion: Elektrisch, einfach per Knopfdruck. Verbessert Atmung, Durchblutung und Verdauung.
- Manueller Rollstuhl: Schiebehilfe oder Zusatzantrieb erleichtern das Fahren.