Diagnose Apallisches Syndrom ("Wachkoma")

Menschen mit dem apallischen Syndrom oder Menschen, die sich aufgrund einer Schädigung des Gehirns nicht äußern können, werden oft als „Wachkoma“-Patienten beschrieben. Ziel der Therapie ist es, neben der Erhaltung der körperlichen Funktionen auch Reize zu setzen, um nach Möglichkeit eine Regeneration anzustoßen. Regelmäßiges Stehtraining hilft für beide Therapieansätze. In aller Regel wird es sich um einen manuell angetriebenen Stehrollstuhl handeln, da die Krankenkassen nur in Ausnahmefälle Elektrorollstühle genehmigen, wenn der Nutzende sie nicht selbst bedienen kann.

Für apallische Patienten ist das regelmäßige Stehtraining von unschätzbarem Wert. Es geht weit über eine einfache Positionsänderung hinaus und stellt einen gezielten Therapiebaustein dar.

Warum ist Stehtraining so wirksam?

  • Gehirnstimulation: Durch die aufrechte Position wird das Gehirn mit einer Vielzahl neuer Reize konfrontiert. Diese intensive Stimulation kann dazu beitragen, den Heilungsprozess zu unterstützen.
  • Körperliche Vorteile:
    • Stärkung des Kreislaufs: Das Stehen aktiviert den Kreislauf und verbessert die Durchblutung aller Organe.
    • Dekubitusprophylaxe: Durch die effektive Entlastung von Gesäß und Rücken wird das Risiko von Druckgeschwüren (Dekubitus) deutlich reduziert.
    • Prävention von Kontrakturen: Durch das regelmäßige Bewegen der Gelenke wird der Bildung von Verkürzungen der Bänder, Sehnen und Muskeln entgegengewirkt.
  • Ein wertvolles Werkzeug für die Pflege: Der frühzeitige Beginn des Stehtrainings ist ein entscheidendes Werkzeug für den Rehabilitationserfolg von Patienten nach einem Wachkoma. Durch diese frühzeitige Stimulation, wie uns von zahlreichen Pflegekräften berichtet wurde, können Betroffene erstaunliche Fortschritte erzielen. Viele Patienten meistern schon bald nach dem Erwachen aus dem Wachkoma kurze Sitzphasen selbstständig. Dies ist ein wichtiger Meilenstein und trägt dazu bei, die Pflege zu erleichtern.

Während die Auswahl eines komplexen Rollstuhls eine detaillierte Anpassung erfordert, stehen in der Frührehabilitation von apallischen Patienten andere Prioritäten im Vordergrund. Das Ziel ist hier in erster Linie, schnell einen Rollstuhl mit geeigneten Lagerungsfunktionen bereitzustellen, um eine sichere und komfortable Position zu gewährleisten. Stehtraining, das in der Regel mit Stehbrettern oder Stehständern durchgeführt wird, ist in der Einrichtungsumgebung besser umsetzbar. Daher wird oft auf einen einfachen Lagerungsrollstuhl zurückgegriffen, bis die Pflege an die Familie oder eine Pflegeeinrichtung übergeben wird.

Eine frühzeitige Planung der Versorgung mit einem Stehrollstuhl kann dazu beitragen, die Rehabilitation zu optimieren und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Sprechen Sie daher am besten schon während Ihres Reha-Aufenthalts mit dem behandelnden Team über die Möglichkeiten eines Stehrollstuhls. Sollte dies nicht möglich sein, bitten Sie die entlassende Einrichtung um eine entsprechende Empfehlung für eine Stehrollstuhlversorgung.

Sollten Sie bereits vor längerer Zeit entlassen worden sein und möchten einen Stehrollstuhl testen, wenden Sie sich an Ihr Sanitätshaus. Vereinbaren Sie eine Probe mit einem Lagerungsrollstuhl, der eine Stehfunktion bietet. Wichtig: Lassen Sie sich diese Probe dokumentieren. Ein Video, das die Nutzung des Stehrollstuhls zeigt, sowie eine positive Stellungnahme Ihrer behandelnden Therapeuten können sehr hilfreich sein. Mit diesen Unterlagen kann Ihr Neurologe ein Rezept ausstellen, um Ihren bisherigen Lagerungsrollstuhl durch einen Stehrollstuhl mit Lagerungsfunktionen zu ersetzen.

In Pflegeeinrichtungen ist eine erfolgreiche Therapie mit Stehtraining eng an die Zusammenarbeit zwischen Therapeuten, Pflegepersonal und Angehörigen geknüpft. Daher sollte bei einer Probe mit einem Stehrollstuhl ausreichend Zeit für Fragen und Gespräche der Pflegenden/Therapierenden eingeplant werden.

Unser HILO M-MULTI wurde speziell entwickelt, um den Pflegealltag zu erleichtern. Die intuitive Bedienung, vergleichbar mit einem Standardlagerungsrollstuhl, ermöglicht eine schnelle und sichere Anpassung an die individuellen Bedürfnisse im Pflegealltag. So können Bedenken hinsichtlich komplexer Technik ausgeräumt werden.

Eine enge Zusammenarbeit mit den Therapeut*innen ist unerlässlich, um eine regelmäßige Integration des Stehtrainings in den Therapieplan zu gewährleisten. Denn gerade die regelmäßige Wiederholung des Stehens ist entscheidend für den Therapieerfolg. Daher müssen die Therapeut*innen von Anfang an in den Auswahlprozess für den Stehrollstuhl einbezogen werden.

Komfort und Anpassung: Unser Lagerungsrollstuhl mit Stehfunktion bietet den gewohnten Sitzkomfort eines Standard-Lagerungsrollstuhls. Benötigen Sie eine individuelle Anpassung des Sitz- und Rückensystems? Gerne beraten wir Sie gemeinsam mit Ihrem Sanitätsfachhändler, um die optimale Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Sicherer Halt für den Kopf: Eine sichere Kopfposition ist beim Stehen von appalischen Patienten besonders wichtig. Wir bieten eine Vielzahl von Kopfstützen an, um den Kopf optimal zu unterstützen und ein angenehmes Steherlebnis zu gewährleisten.

Zusätzliche Stabilität durch Therapietisch: Ein Therapietisch kann das Stehen zusätzlich stabilisieren, insbesondere für Patienten, die eine passive Unterstützung der Arme benötigen.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten der Kniepelotten: Die für das Stehen verwendeten Kniepelotten bieten einen zusätzlichen Vorteil: Sie verhindern ein Herausrutschen aus dem Sitz, auch bei Spaziergängen im Freien.

Bedürfnisse im Blick: Ein Rollstuhl für apallische Patienten muss sowohl den Bedürfnissen des Patienten als auch denen der Pflegekräfte gerecht werden. In stationären Einrichtungen werden häufig manuelle Sitzverstellungen bevorzugt, um den routinierten Arbeitsablauf zu unterstützen. Im häuslichen Umfeld sind elektrische Verstellungen oft komfortabler und zeitsparender.

Leichte Mobilität: Ein Rollstuhl mit vielen Funktionen muss nicht schwer sein. Eine motorische Schiebehilfe erleichtert das Manövrieren und macht Ausflüge zu einem entspannten Erlebnis.

In bestimmten Ausnahmefällen kann ein Elektrorollstuhl auch für Personen genehmigt werden, die ihn nicht selbst steuern können. Solche Ausnahmefälle können sein, dass der Patient nur aus liegender Position aufgerichtet werden kann.  Dann übernehmen Pflegekräfte oder Angehörige die Steuerung. Um die Belastung für die helfenden Personen zu minimieren, empfehlen wir einen hinten angetriebenen Rollstuhl. Dieser schont die Füße beim Manövrieren.

Komfortable Steuerung für Begleitpersonen: Für eine Steuerung durch Begleitpersonen sind diese zwei Optionen unsere Empfehlung an Sie:

  • Umgesetztes Fahrpult: Das Fahrpult wird nach hinten verlegt, sodass der Begleiter den Rollstuhl von hinten steuern kann.
  • Intuitive Begleitersteuerung: Eine intuitive Begleitsteuerung über einen Lenker ermöglicht es mehreren Personen, den Rollstuhl einfach und sicher zu manövrieren.