Kennzeichen für einen schnellen Verlauf von Amyotropher Lateralsklerose (ALS) ist, dass die Patienten in kurzer Zeit viel eigene Mobilität verlieren, da z.B. die Armkraft und Handkraft
schnell nachlassen. Wir wissen, wie schwer dies zu akzeptieren ist. Aus Rücksichtnahme auf die Gefühle der Patienten wird nicht selten eine Rollstuhlversorgung gewählt, die beim
Eintreffen des Rollstuhls bereits überholt ist. Oft wird dies noch von den Vorgaben der Kostenträger unterstützt, die nur die zum Beantragungszeitpunkt notwendige Versorgung genehmigen.
Doch in der Realität erfordert der Krankheitsverlauf in kurzer Zeit immer aufwendigere technische Unterstützung. Dies zieht immer wieder lange Genehmigungszeiten der Kostenträger nach
sich. Deshalb plädieren wir beim schnellen Verlauf von ALS für eine umfassende Mobilitätsversorgung von Anfang an. Dies bedeutet einen Elektrorollstuhl mit Verstellmöglichkeiten für
Sitz-, Rücken- und Beinwinkel. Dazu eine Elektronik, die eine einfache
Zurüstung von Sonder- und Umfeldsteuerungen ermöglicht. Zusätzlich können Sie noch einen manuellen
Rollstuhl beantragen. Dies erleichtert notwendige Erledigungen wie z.B. Zahnarztbesuche, für die oft kein Zugang für einen Elektrorollstuhl besteht. Allerdings verweigern viele
Kostenträger diese „Doppelversorgung“. Es hat sich jedoch gezeigt, dass durch einen manuellen Rollstuhl die Zahl der notwendigen Krankenfahrten sinkt.