Die Straßenverkehrsordnung (StVO) schreibt im Auto befestigte Sicherungssysteme vor, die der ISO 10542-2 entsprechen. Zahlreiche Spezialfirmen bieten den Einbau solcher Systeme an. Dabei wird oft argumentiert, dass die Kopfstütze ein Teil des Rollstuhls sei. Allerdings sind typische Rollstuhlkopfstützen nicht normgerecht für den Transport im Auto. Denn die Kopfstützen sind oft nur über eine Stange mit dem Rücken verbunden. Einige Rollstuhlanbieter bieten hier spezielle Lösungen an. Diese Rollstuhl-Kopfstützen lassen sich jedoch u.U. nicht so flexible einstellen, wie Sie dies als Nutzer brauchen. Deshalb empfehlen wir den Einbau einer Kopfsicherung für den Autotransport.Hier noch eine gute Übersicht zum Thema behindertengerechter Umbau eines Kfz zu Ihrer Information.

Die DIN ISO 7176-19 regelt die Voraussetzungen, die ein Rollstuhl erfüllen muss, damit Sie im Rollstuhl sitzend sicher in einem Kfz transportiert werden. Dazu gehören Befestigungsösen, die eine Befestigung des Rollstuhls nach dem Prinzip des Kraftknotens erlauben. (beschrieben in ISO 7578-2). Bei diesem System treffen die Zuglinien der Befestigungsbänder dort aufeinander, wo sie bei einem Aufprall bzw. Bremsmanöver die auftretenden Kräfte optimal auffangen. Die Grundregel hierbei lautet: Die Zuglinien so weit oben und so zentral unter dem Körper des Nutzers befestigen wie möglich.

Viele Rollstuhlhersteller haben ihre Rollstuhlserien einem Crash-Test (F1) unterzogen (ISO 16840-4), um die normgerechte Transportfähigkeit im Auto nachzuweisen. Wie bei allen standardisierten und normierten Sicherheitsregeln können dabei nicht alle Fälle erfasst werden:

• Oft ist das Gewicht des Testdummies niedriger als die angegebene Höchstbelastung des Rollstuhls und ggf. auch das Gewicht des Nutzers.
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• Zurüstungen werden oft nicht mitgetestet, wenn sich die Aussage auf eine Rollstuhlserie bezieht.
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• Die getesteten Rückhaltesysteme können von denen in Deutschland üblichen abweichen.

Wenn Sie glauben, dass Ihre Anforderungen an den Rollstuhl nicht ausreichend von der Norm erfasst sind, dann fordern Sie über Ihren Reha-Fachberater zusätzliche Informationen beim Hersteller an. Rollstühle mit Sitzschalen Eine Ausnahme für die sitzende Beförderung im Kfz regelt die StVO: Demnach darf ein Rollstuhl, der die Sicherheitsanforderungen DIN ISO 7578-2 nicht erfüllt, trotzdem transportiert werden, wenn die Behinderung des Nutzers diese Ausstattung notwendig macht und das Grundmodell des Rollstuhls der DIN ISO 7578-2 entspricht.

Für die gesetzlichen Krankenkassen besteht generell keine Leistungspflicht für Kosten, die im Zusammenhang mit dem Transport von Rollstühlen im Auto stehen. Ausnahmen gelten bei Schülern. Bei Kindern in der Ausbildung können Finanzmittel aus der Rentenkasse oder aus dem Integrationsfonds beantragt werden. In besonderen Härtefällen gewähren Gemeinden und Kreise Zuschüsse oder übernehmen die Kosten im Rahmen einer Einzelfallentscheidung. Ansonsten müssen Sie alle Kosten - vom Autoumbau bis zur Rollstuhlzurüstung - privat tragen. Jedoch sind Klagen in dieser Sache anhängig. Deshalb empfehlen wir vor Bestellung des Autos bzw. der Zurüstung am Rollstuhl zu recherchieren, ob sich an der Rechtslage etwas geändert hat. Der VDK bietet Informationen und Beratung an.

Das Einladen eines Rollstuhls mit Fahrer in das Kfz kann nicht ohne Hilfsmittel erfolgen. Meistens wird hierfür auf mobile Rampen zurückgegriffen. Diese geben den Einstiegswinkel vor. Deshalb sollten Sie das Verladen in das Kfz unbedingt vorher proben. So können Sie feststellen, ob der Abstand zwischen Ladekante und oberem Anschlag der Heckklappe ein Hindernis für den Kopf ist. Im Kfz sollten zwischen dem Kopf des Rollstuhlnutzers und Autodach mindestens 10 cm Sicherheitsabstand sein, damit es bei Unebenheiten auf der Straße zu keinen Prellungen kommt. Zahlreiche spezialisierte Kfz-Werkstätten bieten die Zurüstung von Liftsystemen oder im Auto verbauten Rollstuhl-Rampen an. Diese Kfz-Einbauten erleichtern den Einstieg deutlich, sind allerdings auch wesentlich kostspieliger.

Nach dem Hereinfahren in das Kfz kann sich auch das Herausfahren als problematisch erweisen. Daher sollten Sie vor Anschaffung eines Autos vermessen lassen, ob die Lenkräder Ihres Rollstuhls genug Platz haben, um sich für das Rückwärts-Herausfahren zu drehen. Fehlt der Platz zum Drehen, können sich die Lenkräder an der Seitenverkleidung des Kfz verklemmen. Dies führt zu einem unberechenbaren Fahrverhalten und macht das Herausfahren aus dem Kfz zu einer gefährlichen Angelegenheit. Haben Sie einen Rollstuhl mit Vorderradantrieb vorwärts in das Kfz gefahren, können Sie sich mit einem einfachen Trick helfen. Bevor Sie den Rollstuhl herausfahren, dreht ein Helfer die Lenkräder einfach um. Haben Sie allerdings einen hinten angetriebenen Rollstuhl vorwärts in das Kfz gefahren, sind die Lenkräder für den Helfer oft nicht erreichbar. In diesen Fällen hilft ein Richtungsfeststeller für die Lenkräder.