Die Sitzschale ist das zusätzliche Hilfsmittel, mit dem der Rollstuhl am intensivsten verbunden ist. Beide können für sich genommen perfekt sein. Doch damit Sitzschale und Rollstuhl
eine perfekte Einheit bilden, muss einiges beachtet werden.
Jeder Rollstuhl ist für eine bestimmte Sitzausstattung konstruiert. Insbesondere bei Standardrollstühlen wird oft akzeptiert, dass sich bei der Verstellung des Rückenwinkels
Verschiebungen ergeben. Beispiel: Im Sitzen passt die Kopfstütze. Wird der Rücken nach hinten verstellt, sitzt die Kopfstütze jedoch über dem Kopf. Bekommt ein solcher Rollstuhl eine
Sitzschale, die durch ihre Konstruktion den Patienten weiter nach vorn setzt, wird dieser Effekt noch verstärkt. Hat der Sitz gar Rumpfpelotten, kann es zu schmerzhaften Druckstellen kommen. Deshalb sollte bei der Wahl der
Sitzschale darauf geachtet werden, dass die Drehpunkte von Rollstuhl und Sitzschale übereinstimmen. Stimmen die Drehpunkte nicht überein, kann ein zusätzlicher
Gleitrücken helfen. Auch eine Verlegung des Drehpunktes am Rollstuhl kann das Problem entschärfen.
Ein weiteres Problem entsteht, wenn der Sitz nach vorne geschoben wird. Dann verschiebt sich der Schwerpunkt des Rollstuhls mit. Die Folge: Der Rollstuhl lässt sich schwerer schieben und lenken. Das gilt auch für
Elektrorollstühle. In diesem Fall ist zu überlegen, ob durch eine Versetzung des Fahrgestells bzw. des Sitzträgers ein Ausgleich geschaffen werden kann. In jedem Fall sollten
Sitzschalenbauer und Rollstuhlhersteller intensiv kommunizieren - besonders bei aufwändigen Sitzschalenversorgungen.